Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ.
Sie ist gerade mal so groß wie eine Walnuss und hat die Form eines Schmetterlings.
Sie befindet sich vor der Luftröhre, unterhalb des Kehlkopfes.
Sie produziert die lebenswichtigen Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin).
T4 ist das Speicherhormon und T3 das aktive Schilddrüsenhormon.
Die Umwandlung von T4 in T3 erfolgt zu 60% in der Leber, zu 20% im Darm und die restlichen 20% in den anderen Geweben.
Um diese Hormone zu produzieren und auch umzuwandeln (T4 -> T3), braucht sie einige wichtige Mikronährstoffe, wie z.B. Selen, Eisen, Jod, Zink, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Coenzym Q10, B-Vitamine…
Welche Funktionen übernimmt die Schilddrüse in unserem Körper?
– Die Hormone T3 und T4 steuern die Stoffwechselaktivität.
– Sie heizt an, stellt Energie bereit und sorgt dafür, dass die Organe adäquat arbeiten können.
– Sie regelt den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Körperwärme und den Mineral- und Wasserhaushalt.
– Aber auch das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln werden von ihr beeinflusst.
– Die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern ist u.a. auch schilddrüsenabhängig.
Was passiert, wenn die Schilddrüse zu wenig (Hypothyreose), oder zu viel (Hyperthyreose) arbeitet?
Die Schilddrüse wird auch die „Peitsche des Organismus“ genannt.
Ich vergleiche das immer mit einer Pferdekutsche.
Wenn der Kutscher die Pferde zu stark antreibt, hätten wir die Überfunktion.
Wenn er allerdings sehr langsam und träge vorantreibt, dann könnte man dies mit der Unterfunktion vergleichen.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose):
– Energiemangel / Müdigkeit
– ungewollte Gewichtszunahme
– Depressionen
– Muskelschmerzen
– Zyklusstörungen
– Haarausfall
– Konzentrationsschwäche
– Wassereinlagerungen (Ödeme)
– Verstopfung
– starkes Kälteempfinden
Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
– Bluthochdruck
– ungewollter Gewichtsverlust
– Zyklusstörungen
– vermehrtes Schwitzen
– Nervosität / innere Unruhe
– Durchfall
– Herzrhythmusstörungen
– Haarausfall
– Schlaflosigkeit
– Konzentrationsstörungen
Dies ist natürlich nur eine allgemeine Darstellung der Symptome.
Es muss auch nicht bei jedem, jedes Symptom zutreffen.
Welche Formen der Schilddrüsenerkrankungen gibt es?
– Struma / Kropf – eine vergrößerte Schilddrüse. Häufig bedingt durch Jodmangel.
– angeborene oder später erworbene Schilddrüsenunterfunktion – Hypothyreose
– Hashimoto Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung) – bei dieser Form der Schilddrüsenerkrankung zerstören Antikörper unseres körpereigenen Immunsystems Schilddrüsengewebe, weil sie diese als „fremd“ einstuft.
Es kommt zu einer Entzündung und Zerstörung von Schilddrüsengewebe.
Dabei können stark wechselnde Symptome, also nicht eindeutig über- oder unterfunktionstypisch, auftreten.
Häufig haben diese Patienten auch noch weitere Beschwerden, wie z.B. eine Glutenunverträglichkeit.
– Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Eine Form der Schilddrüsenüberfunktion ist der Morbus Basedow.
Auch eine Autoimmunerkrankung mit Antikörpern die an TSH-Rezeptoren andocken und somit eine unkontrollierte Produktion von Schilddrüsenhormonen anregen.
Dies kann mit der Zeit auch zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen.
Häufig sind auch die Augen mit betroffen (endokrine Orbitopathie).
Was sind die Ursachen?
Es gibt viele Ursachen…
Die wohl häufigste Ursache ist der Jodmangel.
Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist, sollte man bei der Ernährung jodhaltige Nahrungsmittel mit berücksichtigen.
Vorsicht: Falls eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt, sollte man jodhaltige Nahrungsmittel reduzieren, da die Schilddrüse ja ohnehin schon zu stark „feuert“.
Jodhaltige Lebensmittel sind u.a.: Meeresfrüchte, Seefisch und Algen.
Auch ein Mangel an Mikronährstoffen (s.o.) können eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen.
Denn ohne erforderliche Baustoffe und Cofaktoren zur Produktion und Umwandlung, kann die Schilddrüse ihre Arbeit nicht verrichten.
Wo wir gerade bei der Umwandlung sind…. wie ich oben schon erwähnte, wird das T4 in das aktive T3 hauptsächlich in der Leber und im Darm umgewandelt.
Daraus kann man schlussfolgern, dass Leber- und Darmprobleme auch zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen können.
Wie wird ein Schilddrüsenfunktionsstörung diagnostiziert?
Zur Diagnostik werden folgende Blutwerte benötigt:
– TSH basal
– fT3, fT4
– Antikörper: TG-AK, TPO-AK, TRAK
Schilddrüsen Ultraschall (Sonographie)
Hierbei kann man sich ein Bild über die Größe, Struktur (z.B. ob sie knotig verändert ist), Lage und Form der Schilddrüse machen.
In manchen Fällen kann auch eine Szintigrafie nötig sein, um heiße und kalte Knoten zu untersuchen.
Wie sieht die Therapie aus?
Auch hier gilt: Wende dich an den Therapeuten deines Vertrauens.
Er wird dir genau sagen können, wo das Problem liegt und was zu tun ist.
Eine alleinige Gabe von Schilddrüsenhormonen reicht oft nicht aus, um sich endlich wieder fit und leistungsfähig zu fühlen.
Oft benötigt es begleitende Therapien wie Darmgesundheit, Nebennieren- und Geschlechtshormonanalyse, das Erstellen eines Mikronährstoffprofils, Ernährungsoptimierung, Bewegung etc.
Was sind deine Erfahrungen zu diesem Thema?
Liebe Grüße,
eure Serpil