Die Hormone der Frau

Der hormonelle Regelkreis der Frau ist ein wahres Meisterwerk. Gut durchdacht und präzise geregelt.
Ein äußerst empfindliches Meisterwerk, denn bei den geringsten Abweichungen bekommt „Frau“ dies recht schnell zu spüren.

Der hormonelle Regelkreis:
Im Gehirn liegt die oberste Instanz dieses Regelkreises – der Hypothalamus. Er schüttet das GnRH (Gonadotropin Releasing Hormone) aus.
Das führt in der Hypophyse, auch im Gehirn, zu einer Freisetzung des FSH ( Follikel stimulierende Hormon) und LH (Luteinisierende Hormon).

Das FSH regt die Eierstöcke an Östrogen freizusetzen.
Bei Frauen bewirkt es in der 1. Zyklushälfte die Reifung der Eibläschen, und beim Mann die Spermienbildung.
Das LH dominiert in der 2. Zyklushälfte.
Es kommt bei der Frau zum Eisprung und zur Gelbkörperbildung. Dadurch kommt es zum Anstieg von Progesteron.
Beim Mann kommt es durch das LH zur Testosteronbildung in den Hoden.

Bild von holdosi auf Pixabay

Schauen wir uns mal die Funktionen des Östrogens an:
Korrekterweise müsste man Östradiol, Östron und Östriol sagen.
Das Östrogen ist nur ein Oberbegriff dieser Hormone.
Aber bleiben wir, der Einfachheit halber, beim Östrogen.

Das Östrogen ist die Weiblichkeit schlechthin.
Es sorgt für die Rundungen und Kurven der Frau, für das Wachstum des Brustgewebes, aber auch für Wassereinlagerungen.
Außerdem hat es wichtige Funktionen im Stoffwechsel (regt die Durchblutung an), unterstützt die Knochenbildung und hemmt den Knochenabbau (deswegen ist das Risiko nach den Wechseljahren an Osteoporose zu erkranken erhöht, da die Östrogenproduktion abnimmt).

Das Progesteron, oder das Gelbkörperhormon, ist das Schwangerschaftshormon.
Es bereitet das „Nest“ für die Schwangerschaft vor und sorgt auch für den Erhalt der Schwangerschaft.
Weiterhin wirkt es entspannend und sorgt auch für einen besseren Schlaf.
Unsere Haut und die Haare sehen in dieser Zeit besonders schön aus und das Beste: Es wandelt Fett in Energie um.

Ein kurzer Einblick in den weiblichen Zyklus:

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Monatsblutung und geht bis zum Beginn der nächsten Blutung. Im Durchschnitt dauert der Zyklus ca. 28 Tage.
Er besteht aus 3 Phasen:
1. Follikelreifungsphase
2
. Ovulationsphase (Eisprung)
3. Lutealphase / Gelbkörperphase

1. Phase:
Die Menstruation setzt ein, die alte Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen.
Östrogen wird in hoher Konzentration ausgeschüttet, damit die Gebärmutterschleimhaut erneut wieder aufgebaut werden kann.
In den Eierstöcken reift je ein Follikel heran.
Dauer: Bei einem 28 Tage Zyklus ca. 14 Tage und endet mit dem Eisprung.

2. Phase:
Beim Eisprung platzt ein Follikel = die Eizelle wird frei.
Die Eizelle wandert nun über Eierstock und Eileiter zur Gebärmutter.
Falls sich zu dieser Zeit Spermien im Eileiter befinden, wird die Eizelle befruchtet.
Dauer: ca. 3-4 Tage

3. Phase:
Aus dem Follikel, in der die Eizelle drin war, entwickelt sich der Gelbkörper und produziert hauptsächlich Progesteron (auch Östrogen, aber weniger).
In der Lutealphase erhöht sich auch unsere Körpertemperatur etwas.
Wir haben in dieser Phase häufig ein besseres Hautbild und fühlen uns allgemein auch viel besser, haben mehr Energie und können besser Schlafen.
Das Progesteron bereitet die Gebärmutter darauf vor, sich auf eine Schwangerschaft einzustellen. Die Gebärmuttermuskulatur ist in dieser Zeit auch entspannter, damit sich die befruchtete Eizelle einnisten und sich wohlfühlen kann.

Falls es zu keiner Schwangerschaft gekommen ist, wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut nicht mehr benötigt und wird abgestoßen – die Monatsblutung setzt wieder ein.

Bild von Adina Voicu auf Pixabay

Was passiert, wenn die Hormone ins Ungleichgewicht geraten?
Symptome eines(r) Progesteronmangels / Östrogendominanz:
– Zyklusstörungen
– PMS (Beschwerden vor der Periode: Reizbarkeit, Wassereinlagerungen, Brustspannen, krampfhafte Schmerzen)
– unerfüllter Kinderwunsch
– Fehlgeburten
– Schmierblutungen
– Migräne
– Libidoverlust
– Schlafstörungen
– Depressionen
– Zysten / Myome
– Muskel- / Gelenkschmerzen
– Gewichtszunahme
– verstärkte Wechseljahresbeschwerden
– Schilddrüsenfunktionsstörungen
– Konzentrationsstörungen
– Akne, verstärkte Körperbehaarung, Haarausfall
– verstärkte Endometriose

Wie kommt es zu diesem Ungleichgewicht?
– Hormonelle Verhütung
– Während hormonellem Umschwung wie Pubertät, Wechseljahre, Schwangerschaft
– Übergewicht
– Stress / Burnout
– Mikronährstoffmängel ( vor allem Vitamin D, B Vitamine, Vitamin C, Magnesium, Zink, Selen…)
KPU – HPU, eine Stoffwechselstörung bei der eine Häm-Synthese-Störung vorliegt. Beim Abbau dieses fehlerhaft zusammengesetzten Häm`s entstehen Pyrrole, die sich an Mikronährstoffe (Zink, B6, Mangan, Chrom) binden und dann über die Nieren ausgeschwemmt werden.
– PCO – Syndrom
– Umweltfaktoren

Wie gehe ich in der Praxis vor?
Nach einer ausführlichen Anamnese ordne ich einen Hormonspeicheltest an.
Liegt eine Östrogendominanz / Progesteronmangel vor?
Wie steht`s um die Androgene?
Wie geht es den Nebennieren?
Liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor?
Liegt eine Darmdysbiose vor?

Der ganzheitliche Therapieansatz erfordert die Berücksichtigung all dieser Punkte.
Danach kann ich einen individuellen Therapieplan mit bioidentischen Hormonen, Mikronährstoffen, pflanzlichen Mitteln und regulierenden Präparaten erstellen.

Ein Thema, welches nicht vernachlässigt werden sollte, da diese Hormone auch einen großen Einfluss auf das Herz- / Kreislaufsystem, Haut- / Knochengesundheit und die Psyche haben.

Liebe Grüße
Serpil

Praxis für Naturheilkunde
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
Kölner Str. 97
42897 Remscheid
Tel.: 0157 – 34 91 59 86
email: naturheilpraxis-aynacioglu@t-online.de
www.naturheilpraxis-aynacioglu.com


Darmbefund – warum wird der Stuhltest gemacht? Was sagt der Befund aus?

Eine sehr wichtige und hilfreiche Diagnostik in meiner Praxis ist der Stuhltest.
Wenn ich beim anamnestischen Erstgespräch Hinweise auf eine Darmdysbiose bekomme, empfehle ich dem Patienten diesen Test durchzuführen.

WAS SIND DAS FÜR HINWEISE?
Symptome wie:
Blähungen,
Völlegefühl nach dem Essen,
Verstopfungen/Durchfall,
Nahrungsmittelintoleranzen wie Histamin, Fruktose-/Laktoseintoleranz, Glutensensitivität,
Sodbrennen / starkes Aufstoßen,
analer Juckreiz,
Migräne,
Allergien, Hautsymptome,
Neurodermitis, Psoriasis…
Autoimmunerkrankungen,
Morbus Crohn / Colitis ulcerosa,
Depressionen,
Schlafstörungen,
nach Antibiotikaeinnahmen…

Bei Kaiserschnittkindern und Kindern die nicht gestillt werden konnten, empfehle ich den Test auch.

WAS SAGT DER BEFUND AUS?
Nachdem der Patient den Stuhltest eingeschickt und dieser im Labor untersucht wurde, erhalte ich den Befund.
Wie sieht die bakterielle Verteilung aus?
Ist die Fäulnisflora im Mangel oder zu hoch?
Eine stark erhöhte Fäulnisflora, kann zu vermehrter Ausschüttung von biogenen Aminen wie Histamin oder Tyramin führen. Diese können u.a. Migräne und Kopfschmerzen verursachen.

Wie sieht es mit den säurebildenden Bakterien aus? Ist der pH-Wert in der Norm?

Liegt ein Pilzbefall vor?
Häufig ist dieser nur die Folge einer Dysbiose.
Hier gilt: Nicht nur den Candida behandeln, sondern die Ursache finden!

Wie geht es der Darmschleimhaut?
Wie sind die Entzündungsmarker? Liegt ein sog. „leaky gut“, also löchriger Darm vor?
Eine zu durchlässige Darmschleimhaut öffnet, bildlich gesehen, Tür und Tor für Allergien, Autoimmunerkrankungen, immerwährende chronische Entzündungen und belastet zudem die Leber immens.

Der Befund gibt auch Aufschluss über die Verdauung.
Wenn die Verdauungsrückstände im Dickdarm zu stark nachgewiesen werden konnten, deutet das auf eine schwache Verdauungsleistung hin.
Magensäuremangel, exokrine Pankreasschwäche und ein schwächelndes Leber-/ Gallesystem können dazu führen.

Nachdem ich den Befund ausgewertet habe, erstelle ich einen Therapieplan mit pflanzlichen Mitteln, Komplexpräparaten und Mikronährstoffen.

Liebe Grüße,
Serpil

PRAXIS FÜR NATURHEILKUNDE
Heilpraktikerin Serpil Aynacioglu
Kölner Str. 97
42897 Remscheid
https://www.naturheilpraxis-aynacioglu.com/

Fasten-Auszeit für Körper und Geist

Was ist Fasten?

Fasten ist der freiwillige Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel für eine begrenzte Zeit (meistens eine Woche bis höchstens 6 Wochen).

Es ist auf regelmäßige Darmentleerung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, sowie ausreichend Bewegung und Entspannung zu achten.

Auf Essen zu verzichten und Gewohnheiten loszulassen auf der körperlichen Ebene, bedeutet auch auf der mentalen Ebene loszulassen und auf alte Gewohnheiten zu verzichten.
Es gehört auch eine positive Einstellung und Lenkung der Gedanken dazu! Durch die Vorstellung von leckeren Speisen können Magenknurren und Hungergefühle ausgelöst werden. Das hängt mit der engen Verknüpfung zwischen unserem Gehirn und den hormonellen Drüsen zusammen.

Während das Hungern langfristig zu Mangelernährung und Schwächung des Organismus führt, korrigiert ein zeitlich klar begrenzter Zeitraum eher den Überfluss des Gespeicherten. Ein positiver Nebeneffekt, man kann überschüssiges Gewicht verlieren.

Wichtig ist, dass Muskelgewebe nicht abgebaut wird und lebenswichtige Eiweiße verloren gehen, welche wichtig für den Grundumsatz sind und dadurch ein Jojo-Effekt vermieden wird. Deshalb sollten längere Fastenkuren (länger als 7 Tage), nur unter fachkundiger Anleitung erfolgen. Bei kurzzeitigerm Nahrungsmittelverzicht genügt es, ausreichend gesund zu sein (bei Unsicherheit vorher mit dem Arzt, Heilpraktiker oder einem fachkundigen Therapeuten sprechen) und sich umfassend zu informieren.

Warum wird gefastet?

Gefastet wird z.B. wegen einer schon bestehenden Grunderkrankung (Heilfasten unter therpeutischer Anleitung), zum Abnehmen oder aus Gründen der Gesunderhaltung. Häufig soll dadurch eine nachhaltige Änderung der Lebensgewohnheiten (mehr Bewegung und Fitness), der Ernährung (gesündere, vollwertige und ballaststoffreiche Kost) eingeleitet werden. Unser Körper ist häufig sowohl, durch unsere moderne Lebensweise (zu wenig Bewegung, zu wenig Entspannung, zu langes Sitzen, zu viel Stress) als auch die Ernährung (zu fett, zu wenig Nährstoffe, zu süß, zu viel) stark belastet.

Inzwischen gilt es als erwiesen, dass die Zunahme der sogenannten „Zivilisationserkrankungen“ und viele andere Beschwerden, durch die Ernährung bedingt sind. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Gesundheit schon vor dem Ausbruch einer Krankheit, durch Einschränkungen einzelner Muskel-, Bindegewebs- und Organsysteme gekennzeichnet ist. Oft sind unsere Ausscheidungsorgane (Leber, Nieren und Lymphe) überfordert. Stoffwechselendprodukte werden dann im Körper (das Bindegewebe ist unsere „Mülldeponie“) zwischen- (oder auch end-) gelagert. Oft wird hier von „Verschlackung“ gesprochen, welches dann zu diffusen Beschwerden führen kann. Man fühlt sich nicht wohl, obwohl es keine Ursachen zu geben scheint.

Es wurde festgestellt, dass beim Fasten Selbstreinigungsprozesse der Zellen ausgelöst werden, dabei werden nicht mehr benötigte Zellbestandteile abgebaut und verwertet. Eine Nahrungskarenz ab 14 Stunden startet den Vorgang der Autophargie, welches ein gesundheitliches Recycling darstellt.

Fasten kann als Beginn einer Ernährungsumstellung helfen, den Stoffwechsel zu entlasten und damit diese „Sackgasse“ zu durchbrechen.

Der bewusste Verzicht auf Nahrung und das Aufbrechen von gewohnten Denk- und Verhaltensmustern, gelingt am besten in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, in Fastengruppen, oder im Fastenurlaub, in ruhiger natürlicher Umgebung. Der Verzicht und Loslassen bzw. „Entrümpeln“ von Körper & Geist geben uns die Möglichkeit,  Dinge neu zu bewerten: Begeisterungsfähigkeit für die Schönheit der Natur, Freude an der Bewegung, oder die Stille zu genießen, alle Sinne zu sensibilisieren und Glück zu empfinden.

Welche Fastenmethoden gibt es?

Heilfasten nach Otto Buchinger einem deutschen Arzt

Diese Art des Fastens findet oft unter ärztlicher Betreuung, teilweise sogar im Rahmen eines Klinikaufenthaltes statt. Gegessen wird nicht, dafür umso mehr getrunken: Mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit (kalorienfrei) am Tag, dazu kommen Gemüsebrühen, Obst- oder Gemüsesäfte.

Selbständiges Fasten für Gesunde nach Otto Buchinger

Kalorienarme Trinkdiät; Dauer 5–7 Tage, zur Gesundheitsförderung in eigener Verantwortung evtl. unter fachkundiger Anleitung ggf. in einer Gruppe

F.X.-Mayr-Therapie

Eine aus drei Stufen bestehende „Darmkur“. Dabei hält man etwa eine Tee-Wasser- oder eine Milch-Semmel-Diät. F.X. Mayr konzentrierte sich sehr auf Magen- Darm-Störungen.

Molkekur

Trinkdiät, die Flüssignahrung wird mit Proteinen angereichert, zum Beispiel durch Molke. Molke ist ein Nebenprodukt der Käseherstellung. 20–24 Tage werden 1 bis 2 Liter Frischmolke (hoher biologischer Wert) in kleinen, über den Tag verteilten Schlucken zu sich genommen, außerdem Frischpflanzensäfte (Brennnessel, Artischocke, Löwenzahn, Weißdorn) und Mineralwasser, täglich insgesamt 3 Liter Flüssigkeit

Schleimfasten

Dabei werden 3–6-mal täglich eine Tasse Gersten-, Hafer-, Reis- oder Leinsamenschleims schluckweise getrunken, Vorteil: Schleim schützt empfindliche Mund- und Magenschleimhäute, wenn Obst- und Gemüsesäfte schlecht vertragen werden.

Basenfasten

Beim Basenfasten meidet man möglichst alle Lebensmittel, die sauer verstoffwechselt werden. Stattdessen kommt überwiegend Gemüse auf den Teller: roh oder gekocht. Auch Obst, Pflanzenöle, Kräuter und Nüsse sind erlaubt.

Intermittierendes/Intervall-Fasten

Neben diesen traditionellen Fasten-Methoden kann auch ein sogenanntes Intervallfasten durchgeführt werden, das auch unter dem Begriff „Intermittierendes Fasten“ bekannt ist.
Dabei wird in einem bestimmten Rhythmus zwischen normaler Nahrungsaufnahme und Fasten abgewechselt. Beim 16-Stunden-Fasten wird nur während der restlichen 8 Stunden des Tages „normal“, aber vollwertig gegessen. Es gibt aber auch andere Rhythmen, wie beispielsweise jeden zweiten Tag fasten oder im Fünf-zu-Zwei-Modell frei wählbare Tage in der Woche.

Was passiert im Körper, wenn man fastet?

Wenn statt der täglichen 2000 plötzlich nur noch 500 Kalorien an Energie zur Verfügung stehen, muss der Körper sich anpassen.
Der Stoffwechsel verändert sich, stellt auf Sparmodus um und greift auf seine Energiespeicher zurück.
Zuerst geht es an den Zucker, der in der Leber gespeichert ist. Diese Reserven sind spätestens nach 24 Stunden aufgebraucht.
Als nächstes wird Eiweiß abgebaut, welches sich im Darm und in den Muskeln befindet. Hiervon sollte der Körper nicht zu viel verlieren.
Die wichtigste Energiequelle, das Fett, sitzt an den Hüften, Beinen und Po. Nach etwa 4 Tagen Fasten beginnt der Körper mit der Fettverdauung.

Kann über Fasten engiftet werden?

Es wird oft über „Entgiften“ oder „Entschlacken“ im Zusammenhang mit Fasten gesprochen. „Schlacke“ ist kein medizinischer Begriff. Er wird häufig sinnbildlich für Stoffe, die durch den Fastenstoffwechsel den Organismus verlassen sollen, verwendet. Dabei stellt man sich diese Stoffe als schlechte Abfälle vor, ähnlich der Schlacke eines Hochofens bei der Metallindustrie, die als Abfallprodukt enstehen. Es als „Entschlackung“ zu bezeichnen ist unwissenschaftlich.
Man könnte auch die richtigen medizinischen Begriffe, für Stoffe die den Körper verlassen, benennen. Ob aber gichtauslösende Uratkristalle, wirklich aus dem Organismus herausgelöst werden, ist wissenschaftlich nicht bewiesen.
Organe wie die Leber oder die Nieren sind für die innere Engiftung zuständig. Beim Heilfasten soll deshalb ihre Aktivität angeregt werden.

Hast du auch schon Erfahrungen mit Fasten gemacht – schreib uns gerne.

Liebe Grüße,

Eure Brigitte
Naturheilpraxis Ritterhude

Bei gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Erkrankungen sollte man nicht eigenverantwortlich fasten und sich vorher bei einen Arzt oder Heilpraktiker informieren.

Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durch Fasten als durch Medikamente!
Hippokrates

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Hashimoto Thyreoiditis – Die Krankheit der vielen Gesichter

„Ich habe Hashimoto!“

Hashi was? Hashimoto Thyreoidtis.



Was sich hier anhört wie ein ausländisches Kauderwelsch ist in Wirklichkeit eine Erkankung der Schilddrüse, die mit ihren Tücken und fiesen Seiten, den Alltag der Betroffenen, zu einer großen Qual machen kann. Lebensbedrohlich ist diese Erkrankung nicht, aber mit ihren vielen Gesichtern, hat sie so einige Schattenseiten.
Hashimoto hat man schon oft gehört.
Fangen die Betroffenen auf Nachfrage zu erzählen, begegnet man meist verdutzten Blicken oder sogar einigen, die die Augen verdrehen.
Bemerkungen wie „Du siehst gar nicht krank aus“ oder „Kann es sein, dass Du Dich etwas anstellst?“ und „Du steigerst Dich da in etwas hinein?“ bis hin zu „Das scheint eher psychisch zu sein!“ gehören dabei zur Normalität. Zum Leidwesen der Betroffenen, die sich selten ernst genommen fühlen.
Bei extremer Gewichtszunahme in kurzer Zeit wird man oft mit tausenden Diät – und Bewegungsvorschlägen quasi überschüttet, dass man alleine mit all den Ideen ein Fitnessstudio leiten könnte. Bevor das Kind aber einen Namen erhält, haben die meisten Betroffenen einen regelrechten Spiessrutenlauf hinter sich.
Nicht nur, dass man sich mitleidigen oder vorwurfsvollen Blicken unterwerfen oder vor vorgehaltenen BMI – Scheiben rechtfertigen muss, man kämpft auch noch mit einnehmenden unsichtbaren Symptomen, die ein Lexikon füllen könnten und einem nicht gerade den Alltag versüßen.
Hinzu kommen Probleme bei der Darmgesundheit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminintoleranz und Zyklusstörungen.
Die letzten treten erst später auf und ein direkter Zusammenhang wird erst sehr spät oder gar nicht erkannt.

Bild von photosforyou auf Pixabay

Aber was ist diese so ominöse Erkrankung, die in den letzten Jahren immer weiter zunimmt und die Betroffenen einem extremen Leidensdruck aussetzt.
Hashimoto Thyreoidiitis ist eine Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse betrifft.
Benannt wurde sie nach ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto, der die Gewebeveränderungen Anfang des 19. Jhds entdeckte.

Was bedeutet aber Autoimmun?

Autoimmun bedeutet: Unser Körper entwickelt nach einer Entzündung dauerhaft Antikörper gegen körpereigenes Gewebe – dabei wird gesundes Gewebe langsam zerstört.

Warum und Weshalb wird wissenschaftlich nur vermutet, konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.
Mittlerweile wird noch geforscht, in wie weit, der Ebstein Barr Virus (Pfeifferisches Drüsenfieber), Stress und weitere Virenerkrankungen einen Einfluss auf die Bildung von autoimmunen Antikörpern gegen die Schilddrüse haben.
In den letzten Jahren beschäftigen sich mittlerweile immer mehr Ärzte und Therapeuten mit diesem Thema und betrachten die Erkrankung Hashimoto Thyreoiditis ganzheitlich — > Das bedeutet, dass neben der Schilddrüse auch der Darm, die Ernährung, Nebenniere, Vitamine, Micronährstoffe und die Sexualhormone eine wichtige Rolle beim therapeutischen Ansatz spielen. Immer mehr rückt auch die HPU/KPU, eine Stoffwechselstörung, in den Fokus der Therapeuten.

Bild von Mary Pahlke auf Pixabay

Aber warum ist die Schilddrüse so wichtig?

Die Schilddrüse liegt Unterhalb des Kehlkopfes, wie ein Schmetterling halbkreisförmig, der Luftröhre auf und
ist gerade mal so groß wie eine Walnuß.

heilpraktiker-hashimoto

Sie produziert lebensnotwendige Hormone, die an bedeutenden Stoffwechselgeschehen am ganzen Körper beteiligt sind.

– Körpergrundumsatz – und temperatur
– Körperwachstum und Entwicklung (Haut, Haare, Nägel, Schleimhaut)
– Kohlehydrat – und Fettstoffwechsel
– Herz-Kreislauf-System
– Zellstoffwechsel

Die wichtigsten und bereits erforschten Hormone werden T4 (Levothyroxin bzw. Tetrajodthyronin) und das T3 (Trijodthyroxin) genannt. Das T4 wird als erstes mit Hilfe von Jod, welches aus dem Blut aufgenommen wird in der Schilddrüse gebildet. Danach wird es entweder direkt in der Schilddrüse oder in den Zellen der Zielorgane in das aktive T3 umgewandelt. Dieses geschieht mit Hilfe eines Enzyms (Thyroxinperoxidase) und Selen.
Das T4 hat vier und das T3 drei gebundene Jodatome.
Damit unser Körper aber weiß, wieviel T4 er produzieren muss, wird je nach Wert – TSH (Thyroid -Steuerhormon) in der Hypophyse (Drüse im Gehirn) freigesetzt, welches sich dann an der Schilddrüse an sogenannte TSH Rezeptoren bindet und die Produktion von T4 fördert.
Um überschüssiges T4 zu speichern, wird es an das Thyreoglobulin gebunden und in den Schilddrüsenzellen gespeichert.
Die Umwandlung von T4 in T3 erfolgt zu 60% in der Leber, zu 20% im Darm und die restlichen 20% in den anderen Geweben.
Damit dieses gesamte System aber funktioniert braucht es Nährstoffe wie z.B. Selen, Eisen, Jod, Zink, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Coenzym Q10, B-Vitamine…


Was aber passiert mit unserer Schilddrüse bei einer autoimmunreaktion?

Auf Grund einer Fehlsteuerung des Immunsystems
bilden sich Antikörper, die ausgerechnet unsere Schilddrüse zum Feind erklärt haben und greifen dabei das Gewebe, beteiligte Enzyme oder Rezeptoren der Schilddrüse an.
Man vermutet hierbei, dass z.B. der Ebstein Barr Virus sich im Schilddrüsengewebe niederlässt und das Immunsystem genau darauf reagiert und Antikörper bildet. Weitere Forschungen laufen noch auf diesem Gebiet.

Im Laborbild drücken sich diese Antikörper folgendermaßen aus:

TSH Rezeptor Antikörper – (TR-AK)

TSH ist ein Hormon welches im Gehirn zur Steuerung der Bildung der Schilddrüsenhormone ausgeschüttet wird.

Thyreoglobulin Antikörper – TG-AK
Thyreoblobulin ist ein Protein, woran das Schilddrüsenhormon T4 gebunden und in der Schilddrüse gespeichert wird.

Schilddrüsenperoxidase Antikörper – TPO-AK
Schilddrüsenperoxidase ist das Enzym, welches für die Bildung von T4 und Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in T3 (aktives Schilddrüsenhormon) zuständig ist.

Die Folge davon ist, dass sich die Schilddrüse entzündet und nach und nach auflöst.
Je weiter die Schilddrüse zerstört wird, um so mehr rutscht man in eine Unterfunkion ABER nicht nur – es kommt zu wechselhaften Unter – und Überfunktionen, da die Zerstörung nicht kontinuierlich ist, sondern oft schubweise auftritt.

Wird die Schilddrüse nach und nach zerstört, fehlen diese Hormone und der Stoffwechsel verlangsamt sich.
Dieses äussert sich als erstes in schleichender Müdigkeit und Gewichtszunahme, ohne Änderungen der Essgewohntheit.
Das Gute daran ist – die Hormone sind synthetisch ersetzbar und das wird von den gesetzlichen Kassen übernommen.
Es gibt auch natürliche Schilddrüsenhormone, die vom Schwein oder Rind abstammen und verschreibungspflichtig sind, aber nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden.
Diese werden von einigen Betroffenen besser vertragen, da sie noch weitere natürliche Bestandteile der Schilddrüse beinhalten.
Mittlerweile gibt es immer mehr Ärzte, die sich mit den natürlichen Schilddrüsen befassen und auch verschreiben –
leider ist dies nicht die Regel. Die Kosten trägt der Patient selbst.

Bild von Jefty Matricio auf Pixabay

Aber nochmal zurück Hashimoto Thyreoiditis.
Die symptomatischen Folgen von Hashimoto beginnen schleichend.
Bei den meisten Patienten fängt eine Müdigkeit und Antriebslosigkeit an. Begleitend dazu oftmals eine ungeklärte Gewichtszunahme innerhalb kürzester Zeit. Es gibt auch Patienten, die keine Gewichtszunahme haben, aber trotzdem von Hashimoto Thyreoiditis betroffen sind. Oftmals treibt die oben genannte Müdigkeit aber auch Panikattacken und Herzrasen, die Betroffenen zum Arzt.
Einige Patienten haben unterschiedlichste Stimmungsschwankungen, die von den Angehörigen als extrem launisch empfunden werden. Patienten sprechen oft davon, dass sie trotz der Substitution das Gefühl haben, nicht klar denken zu können und eine innere Unruhe verspüren. Angehörige beschweren sich oft über die Vergesslichkeit und auch Weinerlichkeit der Betroffenen.
Weitere Empfinden wie Hirnnebel, Schlafstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und starke Zyklus – und Menstruationsbeschwerden ergänzen das Symptombild.
Es gibt auch einen Anteil von Hashimoto Patienten, die völlig ohne Probleme damit leben und keine weiteren Symptome ausser der Unterfunktion verspüren.
Zusammengefasst:

– Energiemangel / Müdigkeit
– ungewollte Gewichtszunahme
– Depressionen
– Muskelschmerzen
– Zyklusstörungen
– Menstruationsbeschwerden/PMS
– Haarausfall
– Konzentrationsschwäche
– Wassereinlagerungen (Ödeme)
– Verstopfung
– starkes Kälteempfinden
– Launenhaftigkeit
– Erschöpfung
– Hirnnebel
– Panikattacken
– Vergesslichkeit
– Kälteempfindlichkeit
– erhöhte Schmerzewahrnehmung

Zu den oben genannten Symptomen kommen häufitg noch plötzliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Reizdarm Symptome hinzu. Plötzliches Herzrasen nach Mahlhzeiten, Blähungen und Bauchschmerzen sowie Kopfschmerzen und weitere Symptome verschlimmern das Allgemeinempfinden. Von einen Tag auf den anderen werden bestimmte Nahrungsmittel nicht vertragen. Diese vom Darm ausgelösten Symptome erschweren die Umwandlung von der Schilddrüsenhormone.

Diese Autoimmunerkrankung ist nicht heilbar aber man kann naturheilkundlich an den Symptomen arbeiten.

Wie gehe ich als Therapeut bei dieser Erkrankung vor?
Erst einmal findet ein sehr intensives Erstgespräch statt. In der Regel dauert dieses ca. 1 Stunde. Hier bitte ich die Patienten, alle bisherigen Befunde mitzubringen, um abzuschätzen, welche weiteren Laboruntersuchungen noch gemacht werden sollten.
Um ein Bild von der Ausgangssituation zu bekommen, wird ein Ultraschall von der Schilddrüse gemacht.

Die Therapie hängt u. a. dann von weiteren Faktoren ab:

Liegt eine Nebennnierenerschöpfung vor?

Das Coritsol wird in der Nebenniere gebildet und steuert unseren Tag -und Nachtrhytmus. Zudem ist es noch an Entzündungsprozessen als auch Stoffwechselprozessen beteiligt und bereitet uns auf unsere Aufgaben am Tag vor.
Die Steuerung der Cortisolbildung erfolgt ebenfalls in der Hypophyse über ein Steuerhormon, dies hängt in einem kleinen Zusammenhang mit dem Steuerhormon der Schilddrüse. Bei Hashimoto Thyreoidits kommt es nicht selten vor, dass die Bildung des Cortisols abgeschwächt ist und man den normalen Belastungen des Alltags nicht mehr gewachsen ist. Ein Cortisol-Tagesprofil als Speicheltest gibt Aufschluss über die Verlaufskurve der Cortisolausschüttung in der Nebenniere.

Wie ist der Verlauf der Körpertemperatur?


An drei aufeinanderfolgenden Tagen wird zu 4 Tageszeiten die Temperatur sublingual (unter der Zunge gemessen).
Der Verlauf der Kurve gibt einen Hinweis darauf, wie aktiv oder inaktiv die Schilddrüse ist.
Wichtig ist, dass die Körpertemperatur unter den gleichen Bedingungen gemessen wird.


Wie ist der Status der Mikronährstoffe?

Mikronährstoffe sind wichtig für die Funktionen unseres Körpers. Durch Erkrankungen kommt es auch zu einer Verschiebung und einem Ungleichgewicht, wodurch die Nährstoffe unterschiedlich ausfallen können. Natürlich sollte das meiste über die Ernährung ausgeglichen werden. Bei Autoimmunerkrankungen reicht dies nicht immer aus. Eine Blutuntersuchung kann Klarheit über den Status geben.

Wie ist der Vitamin D – Spiegel?

Was der richtige Vitamin D Spiegel ist und welchen Einfluss dies auf unseren Körper hat wird immer noch von Wissenschaftlern heiß diskutiert. In unseren Breitengraden ist ein Mangel nicht selten. Bei Autoimmunerkrankungen ist es wichtig, dass kein Mangel vorliegt. Im Sommer wird Vitamin D mit der Sonne über die Haut aufgenommen und auch gespeichert. Im Winter ist dies ein Problem. Über einen Bluttest kann festgestellt werden, wie hoch der Vitamin D Wert ist.

Gibt es Probleme mit der Darmgesundheit? Leaky Gut? Dysbiose? Reizdarm?

20% der Schilddrüsenhormone werden im Darm umgewandelt. Das heißt die Darmschleimhaut und ein intakter Darm ist wichtig für die Versorgung mit ausreichenden Hormonen. Bei Hashimoto Thyreoiditis ist die Schilddrüsenfunktion von sich aus oft schon eingeschränkt, so dass der Darm mit seinen 20% igen Anteil eine wichtige Rolle übernimmt. Ob der Darm intakt ist, spüren die meisten Menschen an ihrem Stuhlverhalten. Zusätzlich kann man über eine Stuhlprobenuntersuchung, die Darmflora, Enzyme und den Immunstatus des Darmes überprüfen.
Hierbei ist nicht nur der Stuhlbefund wichtig, sondern auch die Stuhlgewohnheiten, Völlegefühl, Blähungen, Krämpfe etc.



Wie verhalten sich die weiblichen Hormone?

Die Sexualhormone stehen im Einfluss der Schilddrüsenfunktion als auch auf die Nebenniere. Ausgehend vom Cholsterin sind die sexual Hormone Vorläufer vom Cortisol in der Nebenniere. Hierfür werden ebenfalls wichtige Mikronährstoffe benötigt.
Hier kann der aktive Anteil der sexual Hormone im Speichel bestimmt werden.

Ist die Schilddrüse gut eingestellt?
Ausschlaggebend für optimale Funktion der Schilddrüse ist an erster Stelle, das Schilddrüsengewebe. Reicht dieses aus, um noch genügend Hormone zu bilden oder muss zusätzlich substiuriert werden? Wieviel Eigenarbeit kann die Schilddrüse noch leisten?
Diese Werte werden ebenfalls über das Blut bestimmt.

Wie sieht es mit er Ernährung aus?
„Lass Deine Ernährung, Deine Medizin sein!“
Ernährung ist das A und O bei Hashimoto Thyreoidtis.
Eine sehr glutenhaltige und zuckerbetonte Ernährung, kann im Entzündungsfaktoren Triggern.
Beim Erstgespräch und im weiteren Verlauf der Therapie wird auch die Ernährungsgewohntheit unter die Lupe genommen. Dabei werden auch Hinweise auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durchleuchtet.

Liegen weitere Stoffwechselprobleme vor?

Eine HPU/KPU ist eine Stoffwechselstörung, bei der wichtige Nährstoffe wie B6, Zink und Mangsan u. a. vermehrt ausgeschieden werden. Um diese festzustellen wird eine Urinuntersuchung vorgenommen.

Die Therapie von Hashimoto Thyreoidits erfordert sehr viel Geduld und auch Durchhaltevermögen.
Diese beinhaltet ausser der Umstellung der Ernähungsgewohnheiten zusätzliche therapeutische Beigleitung bei den Nebennieren, Darmgesundheit als auch Stressmanagement, welches zugegeben in der heutigen Zeit nicht ganz einfach ist.

Hast Du Dich in diesem Beitrag wieder erkannt?
Was ist Deine Erfahrung mit dieser Erkrankung?

Schreib uns – wie es Dir mit Hashimoto geht.

Liebe Grüße
Eure Tuna

Die Schilddrüse – ein kleines Organ mit großer Reichweite

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ.
Sie ist gerade mal so groß wie eine Walnuss und hat die Form eines Schmetterlings.
Sie befindet sich vor der Luftröhre, unterhalb des Kehlkopfes.

Sie produziert die lebenswichtigen Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin).
T4 ist das Speicherhormon und T3 das aktive Schilddrüsenhormon.
Die Umwandlung von T4 in T3 erfolgt zu 60% in der Leber, zu 20% im Darm und die restlichen 20% in den anderen Geweben.
Um diese Hormone zu produzieren und auch umzuwandeln (T4 -> T3), braucht sie einige wichtige Mikronährstoffe, wie z.B. Selen, Eisen, Jod, Zink, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Coenzym Q10, B-Vitamine…

Welche Funktionen übernimmt die Schilddrüse in unserem Körper?
– Die Hormone T3 und T4 steuern die Stoffwechselaktivität.
– Sie heizt an, stellt Energie bereit und sorgt dafür, dass die Organe adäquat arbeiten können.
– Sie regelt den Sauerstoff- und Energieverbrauch, die Körperwärme und den Mineral- und Wasserhaushalt.
– Aber auch das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln werden von ihr beeinflusst.
– Die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern ist u.a. auch schilddrüsenabhängig.


Was passiert, wenn die Schilddrüse zu wenig (Hypothyreose), oder zu viel (Hyperthyreose) arbeitet?
Die Schilddrüse wird auch die „Peitsche des Organismus“ genannt.
Ich vergleiche das immer mit einer Pferdekutsche.
Wenn der Kutscher die Pferde zu stark antreibt, hätten wir die Überfunktion.
Wenn er allerdings sehr langsam und träge vorantreibt, dann könnte man dies mit der Unterfunktion vergleichen.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose):
– Energiemangel / Müdigkeit
– ungewollte Gewichtszunahme
– Depressionen
– Muskelschmerzen
– Zyklusstörungen
– Haarausfall
– Konzentrationsschwäche
– Wassereinlagerungen (Ödeme)
– Verstopfung
– starkes Kälteempfinden

Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
– Bluthochdruck
– ungewollter Gewichtsverlust
– Zyklusstörungen
– vermehrtes Schwitzen
– Nervosität / innere Unruhe
– Durchfall
– Herzrhythmusstörungen
– Haarausfall
– Schlaflosigkeit
– Konzentrationsstörungen

Dies ist natürlich nur eine allgemeine Darstellung der Symptome.
Es muss auch nicht bei jedem, jedes Symptom zutreffen.

Welche Formen der Schilddrüsenerkrankungen gibt es?
Struma / Kropf – eine vergrößerte Schilddrüse. Häufig bedingt durch Jodmangel.
– angeborene oder später erworbene Schilddrüsenunterfunktion – Hypothyreose
Hashimoto Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung) – bei dieser Form der Schilddrüsenerkrankung zerstören Antikörper unseres körpereigenen Immunsystems Schilddrüsengewebe, weil sie diese als „fremd“ einstuft.
Es kommt zu einer Entzündung und Zerstörung von Schilddrüsengewebe.
Dabei können stark wechselnde Symptome, also nicht eindeutig über- oder unterfunktionstypisch, auftreten.
Häufig haben diese Patienten auch noch weitere Beschwerden, wie z.B. eine Glutenunverträglichkeit.
– Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Eine Form der Schilddrüsenüberfunktion ist der Morbus Basedow.
Auch eine Autoimmunerkrankung mit Antikörpern die an TSH-Rezeptoren andocken und somit eine unkontrollierte Produktion von Schilddrüsenhormonen anregen.
Dies kann mit der Zeit auch zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen.
Häufig sind auch die Augen mit betroffen (endokrine Orbitopathie).


Was sind die Ursachen?
Es gibt viele Ursachen…
Die wohl häufigste Ursache ist der Jodmangel.
Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist, sollte man bei der Ernährung jodhaltige Nahrungsmittel mit berücksichtigen.
Vorsicht: Falls eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt, sollte man jodhaltige Nahrungsmittel reduzieren, da die Schilddrüse ja ohnehin schon zu stark „feuert“.
Jodhaltige Lebensmittel sind u.a.: Meeresfrüchte, Seefisch und Algen.
Auch ein Mangel an Mikronährstoffen (s.o.) können eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen.
Denn ohne erforderliche Baustoffe und Cofaktoren zur Produktion und Umwandlung, kann die Schilddrüse ihre Arbeit nicht verrichten.

Wo wir gerade bei der Umwandlung sind…. wie ich oben schon erwähnte, wird das T4 in das aktive T3 hauptsächlich in der Leber und im Darm umgewandelt.
Daraus kann man schlussfolgern, dass Leber- und Darmprobleme auch zu Schilddrüsenfunktionsstörungen führen können.

Wie wird ein Schilddrüsenfunktionsstörung diagnostiziert?
Zur Diagnostik werden folgende Blutwerte benötigt:
TSH basal
fT3, fT4
– Antikörper: TG-AK, TPO-AK, TRAK

Schilddrüsen Ultraschall (Sonographie)
Hierbei kann man sich ein Bild über die Größe, Struktur (z.B. ob sie knotig verändert ist), Lage und Form der Schilddrüse machen.
In manchen Fällen kann auch eine Szintigrafie nötig sein, um heiße und kalte Knoten zu untersuchen.

Wie sieht die Therapie aus?
Auch hier gilt: Wende dich an den Therapeuten deines Vertrauens.
Er wird dir genau sagen können, wo das Problem liegt und was zu tun ist.
Eine alleinige Gabe von Schilddrüsenhormonen reicht oft nicht aus, um sich endlich wieder fit und leistungsfähig zu fühlen.
Oft benötigt es begleitende Therapien wie Darmgesundheit, Nebennieren- und Geschlechtshormonanalyse, das Erstellen eines Mikronährstoffprofils, Ernährungsoptimierung, Bewegung etc.

Was sind deine Erfahrungen zu diesem Thema?

Liebe Grüße,
eure Serpil

https://www.naturheilpraxis-aynacioglu.com/

Nicht Sichtbar – aber Spürbar – Der Schmerz


Ein Thema, welches nicht spurlos an einem vorbei geht.

Der akute Schmerz selbst ist ein Warnsignal an das Gehirn, das etwas nicht in Ordnung ist – welches wir zwingend beachten sollen – um die Ursache zu beseitigen oder den betroffenen Bereich zu schonen. Dabei gibt es unterschiedliche Schmerzreize:

  • Hitze, Kälte – > thermischer Reiz
  • Verletztung durch Druck, Torsion, Riss – > mechanischer Reiz –
  • Entzündungen, Säuren und Gifte -> chemische Reize
  • psychische Reize -> Trauer, Wut
Schmerzen
Bild von Anastasia Gepp auf Pixabay


Ausgelöst werden Schmerzen durch Schmerzrezeptoren im Gewebe unseres Körpers, die Nozizeptoren genannt werden.
Je nach Schmerzart werden die Nozizeptoren durch unterschiedliche Gewebshormone, physikalischen Prozesse oder Metaboliten aktiviert.
Die Nozizeptoren lösen dabei einen Reiz aus, der ans Gehirn weitergeleitet wird und den wir als Schmerz empfinden.
Dieser kann unterschiedlich stark und unterschiedlicher Dauer sein. Hierbei wird der Schmerz sehr subjektiv empfunden.

Der chronische Schmerz ist im Gegensatz zu akuten Schmerz wiederholend und mehr als 6 Monate von Dauer.
Er begleitet die Betroffenen wie ein dunkler Schatten.
Die Auswirkungen auf den Alltag sind dabei nicht zu unterschätzen – viele sind nicht mehr in der Lage ihren gewohnten Lebensablauf zu folgen. Sie werden durch die Schmerzen behindert am sozialen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, welches zu einer Isolation und folgend auch zu einer Depression führen kann.

Zwar kann in vielen Fällen – z.B. Rückenschmerzen, Haltungschäden, Nervenschäden durch Diabetes etc. der Auslöser lokalisiert werden, aber es gibt auch chronische Schmerzen, deren Ursache
die reinste Detektivarbeit darstellt .
Hierbei versucht man heraus zu finden, welche Schmerzmodalitäten vorliegen. Dabei ist entscheidend wann, wie stark , wo und welche Art des Schmerzes ,um einen Zusammenhang zu finden.

Die Ernährung und der Darm spielen dabei auch eine erhebliche Rolle.
Die Darmflora hat einen sehr großen Einfluss auf sogenannte „silent inflamation“ – > stille Entzündungen im Körper.
Mittlerweile wurde festgestellt, dass histaminhaltige Lebensmittel Migräne auslösen, Arachidonsäure welches in tierischen Produkten vorhanden ist – Rheuma verstärken und purinhaltige Lebensmittel Gicht auslösen können. Lange hohe Blutzuckerspiegel durch einfache kohlehydratreiche Ernährung können verstärkt bestimmte Botenstoffe ausschütten lassen, die ebenfalls Schmerzen verstärken.

Dein Therapeut wird sich für eine Schmerztherapie intensiv mit Deinem Alltag, Psyche und Ernährungsgewohntheiten auseinandersetzen, um eine für Dich optimierte Therapie anzupassen.




http://www.naturheilpraxis-schidlack.de

Quellenangaben:
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Anästhesisten im Netz
Dt. Gesellschaft für Ernährung
Deutsche Rheumaliga

Schröpfen – Therapie mit Unterdruck

Schröpftherapien sind nicht neu, sie sind eine, wahrscheinlich schon über 5000 Jahre alte, Therapieform.

Schröpfgläser sind meistens aus rundem, kugelförmigen Glas, mit einer kreisrunden Öffnung und einem Durchmesser von drei bis sechs Zentimetern. Äußerlich erinnern sie an Glocken. 

Es gibt verschiedene Arten von Schröpftherapien

  • Schröpfmassage mit Öl:

Die Gläser werden über eingeölte Hautpartien bewegt. Das soll einen stärkeren Effekt haben als eine gewöhnliche Massage.

  • trockenes Schröpfen:

Kommt bei chronischen Beschwerden zur Anwendung.

Die Gläser werden mit der Öffnung auf bestimmte Punkte der Haut gesetzt. Dort sollen sie mithilfe von Unterdruck – erzeugt durch Erhitzen oder Absaugen der Luft im Inneren der Kugeln – die Durchblutung anregen, welches auf die Muskulatur sehr wohltuend wirkt.

  • blutiges Schröpfen:

Wird eher bei akuten Beschwerden angewendet.

Dabei werden die Saug­glocken auf die zuvor eingeritzte Haut gesetzt. Der Unterdruck zieht Blut aus den kleinen Schnittwunden. „Speziell bei akuten Beschwerden lassen sich mit diesem stark ausleitenden Verfahren gute ­Ergebnisse erzielen. 

Schröpfenbehandlungen lassen sich auch begleitend zu anderen Therapien wie Neuraltherapie,  Akupunktur, Triggerpunkttherpie einsetzen.

Für Fragen stehe ich euch gerne zu Verfügung. Über Vorschläge und Anregungen freuen wir uns, hinterlasst uns gerne einen Kommentar.

Eure Brigitte

Email: heilpraktikerin.massenberg@t-online.de

Wichtiger Hinweis:
Die oben stehenden Informationen stellen keinen Ersatz für professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten dar. Diese dienen lediglich der Information

Endometriose – das unerkannte Leiden

Was ist eine Endometriose ?
Die Endometriose ist eine gutartige aber chronisch verlaufende Unterleibserkrankung, die bei Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren auftritt.
Bei einer Endometriose befinden sich Zellen, sog. Endometriose-Herde, der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die sich auch außerhalb der Gebärmutter, z.B. in der Gebärmuttermuskulatur, Blase, Darm, Bauchhöhle, Eierstöcken und sogar in der Lunge oder im Gehirn befinden können.

Bild von Pixabay/LJNovaScotia



Was ist die Ursache?
Wie diese Zellen dorthin gelangen ist bisher unklar.
Wissenschaftler vermuten hier eine Schwäche des Immunsystems, da sie das Ansiedeln von Gewebe in andere Bereiche nicht verhindern konnte.
Eine andere Theorie ist das Rückwärtsfließen von Menstruationsblut und eine Ausbreitung der Zellen auf diesem Wege.

Ist die Endometriose weit verbreitet?
Das kann man leider nicht so genau sagen. Schätzungsweise sind
5 – 15 % der Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren,
40 – 60 % der Frauen mit starken Regelschmerzen und
20 – 30 % der ungewollt kinderlosen Frauen betroffen.
Bis zur endgültigen Diagnose können allerdings Jahre vergehen.
Es gibt auch Frauen mit Endometriose-Herden die keine bis wenige Beschwerden haben, weshalb die Dunkelziffer auch sehr hoch ist.

Bild von pixabay/episy

Warum kommt es zu diesen Schmerzen?
Schauen wir uns dazu erstmal den weiblichen Zyklus an:
Der weibliche Zyklus hat im Durchschnitt 28 Tage.
In der 1. Zyklushälfte, der Follikelphase, kommt es zur Blutung.
Die alte Gebärmutterschleimhaut wurde abgestoßen, nun kann sie, mithilfe von Östrogen, wieder aufgebaut werden.
Nach dem Eisprung, ca. 14 Tage vor der nächsten Regelblutung, bildet sich aus dem Follikel der Gelbkörper und gibt Progesteron frei.
Dies ist bereits die 2. Zyklushälfte (Lutealphase).
In dieser Phase nistet sich die Eizelle in die Gebärmutter ein.
Falls es nicht zur Befruchtung der Eizelle gekommen ist, setzt die nächste Regelblutung ein und die Gebärmutterschleimhaut wird erneut abgestoßen.

Wo liegt jetzt das Problem bei einer Endometriose?
Diese verstreuten „Herde“ machen diesen Zyklus auch durch.
D.h., sie bauen sich allmählich auf und auch hier kommt es zu einer Blutung.
Das Problem ist nur, dass dieses Blut nicht abfließen kann.
Je nachdem wo sich diese Herde befinden kann es im Bauchraum, in der Blase, dem Darm, der Eierstöcke sogar in der Lunge und im Gehirn zu Blutungen kommen.
Das alles kann dazu führen, dass es zu Entzündungen, Vernarbungen, Verwachsungen und Zysten kommt. (Zysten sind mit Flüssigkeit, in diesem Fall Blut, gefüllte Blasen im Gewebe).
Diese Zysten werden auch Schokoladenzysten genannt, da das darin enthaltene Blut nach einer gewissen Zeit dunkel / bräunlich wird.


Welche Beschwerden können bei der Endometriose auftreten?
Nicht umsonst wird die Endometriose auch als „Chamäleon der Gynäkologie“ bezeichnet.
Die Symptome können sehr vielfältig sein – von sehr mild bis sehr stark ist alles möglich.
Das ist auch stark davon abhängig wo sich diese Endometriose-Herde befinden:
– Starke und krampfartige Regelschmerzen
– Starke Rückenschmerzen
– Schmerzen die bis in die Beine ausstrahlen
– starke Blutungen
– Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen während der Menstruation
– Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
– Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen
– Müdigkeit, Erschöpfung
– Schmerzen die durch die Verwachsungen, Vernarbungen und Zysten entstehen, auch außerhalb der Menstruation.

Bild von pixabay/nastya_gepp




Was sind die Folgen einer Endometriose?
Das hängt von den Beschwerden ab.
Wenn es einen milden Verlauf hat, kann es sein, dass man gar keine Beschwerden und somit auch keine Folgen hat.
Es ist leider aber häufig so, dass die monatlichen, starken Schmerzen die Lebensqualität stark einschränken. Man ist in der Zeit häufig arbeits- oder schulunfähig, was natürlich eine zusätzliche psychische Belastung darstellt. Oft werden auch Schmerzmittel eingenommen um die „Tage“ zu überstehen.
Häufige Entzündungen führen zu Vernarbungen und Verwachsungen die weitere Beschwerden nach sich ziehen, z. B. zur Unfruchtbarkeit wenn Eileiter und Eierstöcke verklebt und vernarbt sind.
Mit Einsetzen der Wechseljahre erfolgt auch ein Rückgang der Beschwerden.

Bild von pixabay/silviarita

Was kann ich tun?
Wende dich bitte an einen Arzt oder Therapeuten!
Nur er kann dir sagen, was in deinem Fall zu tun ist und wie deine Therapie aussehen sollte.
Es gibt aber ein paar Tipps die jeder, auch ohne Endometriose, umsetzen kann:
– Ernährungsumstellung – es ist bekannt, dass Milch, Zucker, Weizen und rotes Fleisch entzündungsfördernd sind. Stattdessen viel regionales Gemüse und in Maßen Obst.
– Trinken – 30-40 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht
– Entspannungsübungen – ob autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation, nicht zu intensiv und kräftezehrend.
– Massagen und Wärme


Bist Du auch von der Endometriose betroffen?
Wie geht es Dir damit?

Falls du Fragen oder Anmerkungen hast, würde ich mich über einen Kommentar freuen.

Eure Serpil

http://www.naturheilpraxis-aynacioglu.com



Wichtiger Hinweis

Die oben stehenden Informationen stellen keinen Ersatz für professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten dar.
Diese dienen lediglich der Information.


Unser Darm – ein faszinierendes Meisterwerk

In den letzten Jahren hat die Forschung über darmabhängige Erkrankungen weiter zugenommen – insbesondere neurologische und auch autoimmune Erkrankungen rücken immer mehr in den Fokus. Diesbezüglich steckt man leider noch in den Kinderschuhen.

Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Aber was macht den Darm so besonders ?

Der Darm ist ein Teil des Röhrensystems, den unsere Nahrung passieren muss. Den Anfang dieses Systems bildet unser Mund, danach die Speiseröhre gefolgt vom Magen und danach der Darm.
Grob kann man den Darm in Dünndarm und Dickdarm unterteilen, die man wiederum in Abschnitte unterteilt.
Die Verdauung fängt aber nicht erst im Darm an, sondern bereits in unserem Mund. Der Magen bereitet mit wichtigen Enzymen und Hormonen den Nahrungsbrei vor, während die Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse ebenfalls Enzyme und Hormone, die im Dünndarm eine wichtige Rolle spielen, bereitstellen.

✅Die Darmflora besteht aus Millionen von wichtigen Bakterien, die:
– den Nahrungsbrei verstoffwechseln
– die Darmschleimhaut bilden und aufrechterhalten
– die mit Hilfe der Enzyme aus Galle, Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse Vitamine und Hormone bilden und Körperaufnahmefähig machen
– das Immunsystem (80% unseres Immunsystems sitzt im Darm) aufrechterhalten

Aber kommen wir kurz zurück zum Dünndarm:
Was hat das untere Bild von einem zotteligen Mikrofasertuch mit dem Dünndarm zu tun?🧐❓❓❓



Ganz einfach!!!
So sieht der Dünndarm von Innen aus und nicht nur das:

Der Dünndarm ist nämlich viel mehr als nur ein glitschiger, schleimiger Schlauch.
Der Dünndarm hat ingesamt eine Länge von ca. 5 – 6m und damit die grösste Oberfläche in Quadratmetern des gesamten Verdauungsapparates.

Wie das geht?
Der Dünndarm (aber auch der restliche Verdauungsapparat) ist von einer Schleimhaut überzogen. Im Dünndarm ist diese aber nicht glatt – sondern in Falten gelegt, die man auch Kerckring Falten nennt (stellt euch einen ausziehbaren Schlauch vor) und ist komplett bekleidet mit den Zotten wie oben auf dem Bild. Die heissen übrigens “villi intestinales” und auf diesen Zotten befinden sich wiederum zottelige kleine Bürsten, die Microvilli genannt werden.

Das hat einen wichtigen Grund:

Im Dünndarm hält sich der Nahrungsbrei nach dem Magen sehr, sehr lange auf, damit soviele Nährstoffe wie möglich, aufgenommen werden können. Die Zotten vergrössern dabei die Dünndarmoberfläche, damit viel aufgenommen werden kann – und die Microvillis verstärken diese Aufnahme nochmal um ein Vielfaches.
Man geht davon aus, dass der komplette Verdauungsapparat bis zu ca. 400 – 500 qm gross ist, würde man ihn einmal glattgebügelt auslegen.
… und soviel Quadratmeter muss halt physikalisch irgendwie in unseren Bauch und gleichzeitig perilstaltisch so passen, dass der Nahrungsbrei weitertransportiert werden kann.

Die Darmschleimhaut sorgt also nicht nur dafür, dass der Nahrungsbrei weitergleiten kann, sondern in ihr befindet sich das Immunsystem mit den Immunzellen. Auch sind hier die Drüsen für den Darmsaft.
Wertvolle Enzyme sorgen für die Umwandlung von verwertbaren Nährstoffen und Vitaminen, damit sie im Körper aufgenommen werden können. Spezielle Zellen sorgen dafür, dass jeder Nährstoff seinen Weg in unseren Körper findet. Sogar einige Hormone werden im Darm gebildet. Damit aber nicht alles wahllos in den Körper gelangt, gibt es sogenannte „Tight Junctions“. Das ist eine spezielle Barrierefunktion, die nicht nur dafür sorgt, dass ungewolltes nicht erst reingelassen wird, sondern auch die Darmwand vor Entzündungen schützt.
Eine zusätzliche spezielle Darmflora sorgt dafür, dass die Darmschleimhaut auch aufrechterhalten werden kann.

Bild von Alicia Harper auf Pixabay


Momentan wird immer noch erforscht wieviel Einfluss eine nicht intakte Darmschleimhaut auf diverse Erkrankungen wie Parkinson, rheumatoide Arthritis , Autoimmunerkrankungen etc. hat. 

Dysbalancen im Darm können sich durch Blähungen vor allem nach Nahrungsaufnahme, Durchfall und Verstopfung im Wechsel, Sodbrennen und auch Allergien und Infektanfälligkeit, zeigen.

✅Eine Stuhlprobe kann einen Einblick über den aktuellen Status der Darmflora und den dazugehörigen Werten sowie über Beschaffenheit der Darmschleimhaut und Zusammensetzung der Darmbakterien, gewähren.

☘️Dein Therapeut wird Dich bezüglich Darmgesundheit beraten.

Akupunktur – kleiner Pieks mit großer Wirkung

Akupunktur ist eine circa 3000 Jahren in China entwickelte Heilmethode. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts kam diese Behandlungsmethode nach Europa.
Nach asiatischem Verständnis wird der Mensch von der Lebensenergie Qi durchflossen. Sie soll laut der traditionellen chinesischen Medizin  in den Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper strömen und an mehr als 700 Punkten dicht unter der Hautoberfläche leicht erreichbar sein. Um die 400 davon werden als Akupunkturpunkte genutzt.


📍 Wie wirkt Akupunktur?

Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Neueste Studien deuten darauf hin, dass der Nadelstich im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen auslösen kann. Zu diesen Substanzen, umgangssprachlich oft als „Glückshormone“ bezeichnet, gehören unter anderem Serotonin und Endorphin.


📍Wann kann Akupunktur helfen?

Das lässt sich pauschal nicht so beantworten. Heilung ist individuell. Akupunktur kann helfen, das sich unser System wieder selber reguliert: Immunsystem, Stoffwechsel, das vegetative Nervensystem, unsere Emotionen, alles was sich an Mustern und alten Erinnerungen im Körpergedächtnis gespeichert hat, kann man durch die feinen Nadeln erreichen und lösen, dann kann, was bisher stagnierte in Bewegung bringen und unser Körpersystem ordnet sich neu. Man kann Akupunktur bei verschiedensten Beschwerden oder Erkrankungen einsetzen und sie hilft uns in unserem Wohlbefinden und wieder in unsere Mitte zu kommen. Sie stört auch keine anderen Behandlungen, man kann sie auch begleitend mit anderen Therapien und Medikamenten einsetzen. 


Naturheilpraxis Brigitte Massenberg

☎️Tel. 04292/40074

📫 Email: heilpraktikerin.massenberg@t-online.de